Erstaufführung des Filmes "Lauffeuer"
"Lauffeuer - Eine Tragödie zerreißt Odessa zu Beginn des ukrainischen Bürgerkrieges"18. Februar 2015 um 19 Uhr im Berliner Kino Moviemento. In zwei Wochen geht "Lauffeuer" online. Hier der Trailer. Die Filmemacher freuen sich, wenn "Lauffeuer" an verschiedenen Orten auf Diskussionsveranstaltungen gezeigt wird. Alle news zum Film gibt es hier: www.lauffeuer-film.de Zum Film In Odessa starben bei einem Brand am 2. Mai 2014 mindestens 42 Menschen. Nationalistische Gruppen warfen Molotow-Cocktails auf das Gewerkschaftshaus, in das sich regierungskritische Aktivisten, nach heftigen Auseinandersetzungen mit Anhängern des Euromaidan, geflüchtet hatten. Die Tragödie zerreißt eine Stadt, die vorher alle Seiten der Ukraine in sich vereinte. Dieses Schlüsselereignis des ukrainischen Bürgerkrieges wurde zum vorzeitigen Schlusspunkt ziviler Proteste und zum Beginn sich festfahrender Fronten.
Was passsierte im Gewerkschaftshaus? Eine Gruppe von regierungskritischen Aktivisten flüchtete nach heftigen Auseinandersetzungen mit Anhängern des Euro-Maidan in das Gebäude. Sie verbarrikadieren Fenster und Türen mit Allem, was sie in dem Haus finden, um sich vor den draussen stehenden Angreifern zu schützen. Als diese anfangen, Moltow-Cocktails auf das Gewerkschaftshaus zu werfen, ist die Lage nicht mehr zu retten.Das Gebäude fängt Feuer, über 48 Menschen kommen an diesem Tag ums Leben.
Ein halbes Jahr später: Angehörige der Opfer halten regelmäßig Mahnwachen vor dem Haus ab. Hunderte strömen zu dem Haus auf dem großen Platz. Sie bringen Blumen und Schilder, um ihre Angehörigen zu gedenken.Der 2. Mai war für vielen Menschen in Odessa eine traumatische Erfahrung. Doch was genau geschah an diesem Tag und wie konnte es dazu kommen? Die Regierung scheint sich für eine Aufklärung wenig zu interessieren und auch die großen europäischen Medien sind bei ihrer Berichterstattung kaum in die Tiefe gegangen.Es bleibt eine Tragödie, ein Schlüsselereignis zu Beginn des ukrainischen Bürgerkrieges und eine Zäsur in der jüngeren osteuropäischen Geschichte an der sich nun die Geister scheiden.
Warum schritt die Polizei nicht ein? Warum kam die Feuerwehr erst nach 40 Minuten? Warum verschwanden auch nach dem 2. Mai noch viele Menschen, die den 2. Mai überlebt hatten? Gab es Organisatoren, welche diese Entwicklung bewusst herbeigeführt haben?Dieser Dokumentarfilm nähert sich behutsam diesem schwierigen Thema und versucht Augenzeugen ernst zu nehmen. 16 Interviews halfen dabei den Tag und die großen Mengen an Youtube-Videos zu sortieren und hinterlassen letztlich ein recht vollständiges Bild der Ereignisse.
Auch die Rolle von Polizei und Politik wird kritisch untersucht - der Film geht mehreren Spuren nach und muss doch einige Fragen offen lassen.Letztlich zeigen sich an den Ereignissen in Odessa mehrere Aspekte, die ein besseres Verständnis für die Spaltungen in diesem Land ermöglichen. Eine Stadt in der Mitte des Landes, mit einer bunten ethnischen Zusammensetzung, stand wie keine zweite für eine plurale Ukraine - bis sie durch die politischen Entwicklungen des letzten Jahres und die Tragödie vom 2. Mai zerrissen wurde.
Ebenfalls aufschlussreich sind die Reaktionen von Politikern, Experten und Bürgern der Stadt, die dem Zuschauer ermöglichen, das Ganze in einem größeren politischen Kontext zu sehen. Lauffeuer – ist ein Film, der dem 2. Mai in Odessa auf den Grund gehen will – auch um alle darauf folgenden Entwicklungen besser verstehen zu können.