28. August 2013

Moskau warnt vor unabsehbaren Folgen

Russland spricht sich gegen ein Eingreifen des Westens in den Krieg aus. Es kündigt harte politische Gegenwehr an 

Westliche Staaten können nicht in Syrien militärisch eingreifen, bevor sie Beweise vorlegen, dass die Regierung für den Chemiewaffen-Einsatz am vergangenen Mittwoch verantwortlich ist.

Dies erklärte der russische Außenminister, Sergej Lawrow, auf einer Pressekonferenz am Montagnachmittag. Ein militärischer Einsatz der westlichen Staaten in Syrien ohne Veto der Uno sei unzulässig. Washington, London und Paris würden behaupten, Beweise für den Chemiewaffen-Einsatz durch die syrische Regierung zu haben, legen diese aber nicht vor. Gleichzeitig würden die Vorbereitungen für einen militärischen Einsatz verstärkt. Dieses Vorgehen widerspreche einer Vereinbarung des G8-Gipfels im Juni im nordirischen Golf-Hotel Lough Erne. Dort sei „schwarz auf weiß“ vereinbart worden, dass „jede Meldung“ über einen Chemiewaffeneinsatz „sorgfältig und professionell untersucht wird“.

Lawrow erklärte, die Aufregung um den Chemiewaffen-Einsatz spiele denjenigen Kräften in die Hände, „welche sich von außen in den Konflikt einmischen wollen“. Für die syrische Regierung sei der Einsatz von Chemiewaffen „weder politisch noch militärisch nützlich“.

Worin eigentlich „die Strategie“ der geplanten Militär-Aktion liege, habe er seinen US-Amtskollegen John Kerry in einem Telefongespräch am Sonntag gefragt. Der US-Außenminister habe Russland und China aufgefordert, bei der Beseitigung der Chemiewaffen in Syrien zu helfen und dafür zu sorgen, dass sie nicht in falsche Hände gelangen.

Der russische Außenminister warnte vor den unabsehbaren Folgen, die ein „Hineinziehen von bewaffneten Kräften von außen in den Konflikt“ für die Region und Nordafrika habe. Seit Langem warnt Moskau vor einer Verschärfung der Gegensätze zwischen Sunniten auf der einen und Schiiten und Alewiten auf der anderen Seite.

Für Russland gehe es jetzt darum, dass die UNO-Mission in Syrien die Möglichkeit bekommt, die Vorfälle um den Einsatz von chemischen Waffen „sorgfältig und objektiv“ zu untersuchen. Das sei besonders aktuell angesichts „zahlreicher Zeugnisse“ davon, dass Einsatz chemischer Waffen „das Resultat einer Inszenierung durch die unversöhnliche Opposition ist, mit dem Ziel, Damaskus die Schuld für alles zu geben.“

veröffentlicht in: Südkurier

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