3. November 2016

Wolhynien: Ein Massaker in der Westukraine, über das man in Deutschland lieber schweigt

Foto: Ulrich Heyden
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Alexander Diukov, der Leiter der Stiftung für Historische Erinnerung in Moskau, in einem Interview mit RT-Korrespondent Ulrich Heyden.

Über die 1943 von der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) in der Westukraine verübten Gräueltaten gegen die polnische Zivilbevölkerung berichtet der Deutschlandfunk nur in Anführungszeichen. RT sprach mit dem Historiker Alexander Diukov über die Ereignisse.

Auf der Webseite des Senders befindet sich ein Beitrag, in dem auf das "Massaker von Wolhynien" eingegangen und auf einen jüngst zu diesem Thema veröffentlichten Film Bezug genommen wird. Dass ultranationalistische ukrainische Freischärler diese Anzahl an Menschen im Jahre 1943 in Dörfern und Städten der Westukraine umgebracht haben, ist eine Tatsache, die auch international von Historikern nicht angezweifelt wird. 

Der Film "Wolhynien" des polnischen Regisseurs Wojciech Smarzowski hat jüngst die Debatte über das Massaker an 60.000 bis 100.000 Polen in westukrainischen Dörfern neu angefacht. Senat und Sejm in Polen sprechen im Zusammenhang mit den damaligen Ereignissen von einem "Völkermord", offizielle Historiker in Kiew dagegen nur von einer "Tragödie". 

In Deutschland ist das Massaker von Wolhynien so gut wie unbekannt. Und daran dürfte sich auf absehbare Zeit auch nichts Wesentliches ändern. Dass der Deutsche Bundestag - ähnlich wie im Juni 2016 mit Blick auf die Debatte um die Massaker an Armeniern im Osmanischen Reich 1915 - offiziell eine Bewertung der Vorfälle vornehmen würde, erscheint alleine schon deshalb als unwahrscheinlich, weil Berlin der Regierung in Kiew keine Probleme machen will. Die UPA und ihr damaliger Chef Stepan Bandera werden in der Ukraine heute ganz offiziell als "Befreiungshelden" verehrt. 

Wie es zu dem Massaker von Wolhynien kam und welche Rolle Deutschland dabei spielte, erklärt Alexander Diukov, der Leiter der Stiftung für Historische Erinnerung in Moskau, in einem Interview mit RT-Korrespondent Ulrich Heyden.  

 

Seit Anfang September gibt es in Polen und in der Ukraine eine Debatte über einen Film des polnischen Regisseurs Wojciech Smarzowski. An welchen Orten geschah dieses Massaker? Wie gingen die ukrainischen Nationalisten vor? Was waren das konkret für Leute, die getötet haben und welche Ideologie stand dahinter?

Im Frühjahr 1943 setzten in Wolhynien, einem Gebiet in der Westukraine, jene Ereignisse ein, aus denen am Ende ein Massenmord an der örtlichen polnischen Bevölkerung resultierte. Diese Morde liefen nach folgendem Muster ab:  Einheiten der Ukrainischen Aufstandsarmee [gegründet 1943; U.H.] umzingelten Dörfer, in denen Polen wohnten.

Sie brachten alle Polen um, welche in diesen Dörfern wohnten und setzten die Häuser in Brand. Wenn in diesen Dörfern nicht nur Polen, sondern auch Ukrainer lebten, wurden nur die Polen getötet und die Dörfer blieben darüber hinaus unversehrt. Die Übergriffe auf die Dörfer und die Morde an deren polnischen Einwohnern zogen sich über ein ganzes Jahr hinweg. Insgesamt wurden zwischen 60.000 und 100.000 Polen dabei getötet.

Im Juni 1943 waren die Massaker auf ihrem Höhepunkt: In diesem Monat wurden an einem einzigen Tag mehr als 150 Orte mit polnischer Bevölkerung von den ukrainischen Einheiten angegriffen und zerstört. All diese Morde waren von ethnischem Hass motiviert. Das Ziel der ukrainischen Nationalisten war es, die Polen zu zwingen, das Gebiet Wolhynien zu verlassen. Das Territorium sollte später zu einem noch zu gründenden ukrainischen Staat gehören.

Warum lebten damals Polen in der Ukraine?

Polen hatten zuvor bereits seit Jahrhunderten in der Westukraine gelebt. Sie waren eine der dort lebenden nationalen Minderheiten. Außerdem gehörte das Territorium der Westukraine, dessen staatliche Zugehörigkeit über Jahrhunderte hinweg mehrfach gewechselt hatte, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zum Territorium Polens. Und natürlich wohnten auf dem Territorium Polens entsprechend auch Polen.

Im Jahre 1939 wurde die Westukraine dann mit der Sowjetunion vereinigt. Die ukrainischen Nationalisten betrachteten die Polen als Okkupanten, die man von der ukrainischen Erde vertreiben muss. Und um sie zu vertreiben, hat man mit einem Massenmord begonnen. Das war ein geplanter Mord.

Die ersten Dokumente der ukrainischen Nationalisten, in denen die Rede ist von der Notwendigkeit, die Polen von der "ukrainischen Erde" zu vertreiben und von der Notwendigkeit einer ethnischen Säuberung gesprochen wird, stammen noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. 

Ist es nicht merkwürdig, dass der Massenmord in Wolhynien in einer Zeit lief, als ein Krieg zwischen der Hitler-Wehrmacht und der Sowjetunion tobte? Wie war es möglich, dass die UPA gleich gegen drei "Feinde" kämpfte, die Sowjetunion, Polen und Deutschland?

Das ist nichts Ungewöhnliches. Der Krieg zwischen der Sowjetunion und ihren Verbündeten gegen das nazistische Deutschland war gekennzeichnet durch zahlreiche ethno-nationale Konflikte auf dem von den Nazis okkupierten Territorium. Es gab Konflikte zwischen Litauern und Polen, zwischen Polen und Ukrainern. Unter der Bedingung der nazistischen Okkupation brachen mehrere lang zurückliegende ethnische Konflikte auf.

Die Nazis schritten nicht gegen die Eskalation solcher Konflikte ein, denn diese waren für sie von Vorteil. Der Konflikt zwischen der Ukrainischen Aufstandsarmee und den Polen auf dem Gebiet Wolhynien war für die Nazis nützlich. Die Einheiten der UPA waren dadurch beschäftigt und griffen die Hitler-Wehrmacht nicht an. 

Übrigens kamen zu der Zeit sowjetische Partisanen in das Gebiet der Westukraine. Weil die Polen selbst von den ukrainischen Nationalisten getötet wurden, halfen viele Angehörige dieser Volksgruppe in der Westukraine den sowjetischen Partisanen. Im Westen von Weißrussland lief ein ganz anderer Prozess ab. Dort kämpften polnische Einheiten gegen sowjetische Partisanen. 

Als ich 2014 in der Ukraine war, erzählte mir ein junger Mann, das Massaker von Wolhynien sei eine Inszenierung des sowjetischen Geheimdienstes gewesen. Mitarbeiter des sowjetischen NKWD hätten sich mit Uniformen der UPA verkleidet. Ich habe den Eindruck, dass diese Behauptung in der Ukraine heute viele Anhänger hat. 

Das ist der Versuch, sich zu rechtfertigen. In Wirklichkeit wurden die Polen von der UPA und nicht vom sowjetischen NKWD angegriffen. Das war Teil einer Politik, die von den ukrainischen Nationalisten noch vor dem Zweiten Weltkrieg formuliert worden war.

Der erste Plan zur Vernichtung der Polen in der Westukraine stammt aus dem Jahre 1938. Das war damals eine militärische Anordnung der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN). Diese Anordnung befindet sich in einem Archiv in Kiew. Und jeder, der sich dafür interessiert, kann sich dieses Dokument ansehen. Das Dokument wurde vor einigen Jahren von der Zeitschrift Ukraina Moderna veröffentlicht. Ähnliche Anordnungen der OUN gab es 1939, 1940 und 1941.

Woher kommt diese Bereitschaft, Massen von Menschen zu töten? Der ukrainische Nationalismus ist ja nicht komplett nazistisch.

Nein, natürlich nicht. Das ist eine Krankheit, von der jede Nation befallen werden kann. Vor einiger Zeit besuchte der Professor Michael Mann von der Universität Los Angeles Moskau. Mann ist ein hervorragender Soziologe britischer Herkunft, der in den USA lehrt. Er ist Autor des beeindruckenden Buches "Die dunkle Seite der Demokratie: Die Ursachen der ethnischen Säuberung". In diesem Buch wird beschrieben, wie blutige ethnische Konflikte entstehen.

Ethnische Konflikte entstehen dort, wo zwei Nationen die politische Macht in einem bestimmten Territorium beanspruchen. Genau das geschah in der Westukraine. Die ukrainische nationalistische Bewegung versuchte in diesem Gebiet, die politische Macht zu ergreifen. Dazu musste sie mit dem Fremden aufräumen. Die Fremden waren die Polen. Solche Verbrechen verübten in der Geschichte nicht nur Ukrainer, sondern viele andere Völker. 

Wolhynien war ein armes Gebiet. Ein großer Teil der Ukrainer dort konnte weder lesen noch schreiben. Die Bevölkerung war vorwiegend in der Landwirtschaft tätig. Der Boden für die Familien war knapp. Welche Bedeutung hatten diese Faktoren für das Massaker von Wolhynien?

Natürlich spielten diese Faktoren eine Rolle. Viele Polen, die in der Westukraine lebten, waren sogenannte Osadniki, Umsiedler aus Polen. Die polnische Regierung hatte den Osadniki Boden zur Kolonisierung gegeben. [Nach dem Friedensvertrag von Riga 1921 bekam Polen neue Gebiete jenseits seiner damaligen Ostgrenze, U.H.] Die Osadniki bekamen viel und guten Boden. Das führte zum Konflikt zwischen der örtlichen ukrainischen Bevölkerung und den Polen. Die Frage des Bodens war aber nicht der Hauptgrund des Konflikts. 

Wie weit war damals unter den ukrainischen Nationalisten die nazistische Ideologie von der "höherwertigen Rasse" verbreitet?

Die Ideologie der ukrainischen Nationalisten war keine Ideologie der rassischen Überlegenheit. Das war kein Nazismus in Reinkultur. Es gab das Ziel, einen ethnisch-reinen, ukrainischen Staat zu schaffen.

Die ukrainischen Ideologen sagten nicht, die Ukraine wäre eine Nation höheren Ranges. Aber sie sagten, auf dem Territorium der Ukraine sollen Ukrainer leben. Und die Ukrainer sollen Herren über den Boden sein. Das hatte für die nationalen Minderheiten Konsequenzen. Für die polnische Minderheit war die Vernichtung vorgesehen. Das war kein Nazismus, aber eine Form von Faschismus.

Warum versuchte man die Polen mit Massenmord zu vertreiben? Gab es keine anderen Methoden? 

Dass es zum Massenmord kam, hängt auch mit den Personen zusammen, welche diesen Mord verübten. Mitglieder der UPA waren vor allem ukrainische Polizisten, welche den deutschen Nazis zuvor als Hilfspolizei gedient hatten. In den Jahren 1941/42 beteiligten sich diese Hilfspolizisten an dem Massenmord an den Juden und an der Liquidierung der jüdischen Gettos. Das heißt, das waren Leute, die schon Erfahrung mit Massenmord hatten. 

Es beteiligten sich nur ehemalige Polizisten an den Morden in Wolhynien? 

Der Kern der Mörder waren Polizisten und Mitglieder der OUN. Sie haben die örtlichen Bauern zum Massenmord hinzugezogen. Aber nicht alle örtlichen Bauern waren an dem Massenmord beteiligt. Man kann nicht sagen, dass das Massaker von Wolhynien von Massen ausgeführt wurde. Das Massaker wurde von konkreten Organisationen und konkreten Personen ausgeführt. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung in der Westukraine selbst hat sich an den Gräueltaten beteiligt. 

Der Regisseur des Filmes "Wolhynien", Wojciech Smarzowski sagte in einem Interview, das Massaker sei bisher nicht aufgearbeitet, Leichen nicht exhumiert. Gibt es in Wolhynien selbst  Historiker, die Zeitzeugen befragen und in den örtlichen Archiven nach Dokumenten suchen?

Die polnischen Historiker sind aktiv bei der Erforschung des Wolhynien-Massakers. Mir sind 15 Monografien in polnischer Sprache bekannt, die sich mit dem Massaker befassen. Außerdem kenne ich eine Sammlung mit mündlichen Berichten von Zeitzeugen. Aber leider gibt es keine Exhumierung von Leichen am Ort des Verbrechens. 

Wird das Verbrechen von Wolhynien langsam vergessen?

Es wäre falsch zu sagen, dass das Thema von der Gesellschaft und den Historikern vergessen wird. In Polen, in Russland und in der Ukraine gibt es Publikationen. Und in Polen führen jedes Jahr im Juni Menschen, die in der Westukraine gelebt hatten, Trauerfeierlichkeiten durch. Ich selbst war vor einigen Jahren auf solch einer Trauerfeier. Und ich war tief beeindruckt. Ich selbst habe über das Massaker einige Artikel geschrieben. 

In den deutschen Medien liest man, "die Gewalt" sei durch die Rote Armee und die Nazis in die Ukraine gebracht worden. Was sagen Sie dazu?

Die Gewalt begann nicht erst am 1. September 1939 [Datum des Angriff von Hitler-Deutschland auf Polen, U.H.]. Im Jahre 1939 gab es in der Westukraine bereits zuvor die so genannte "Pazifizierung", das heißt die "Zähmung" der Ukrainer. Das war eine gewaltsame Aktion, bei der örtliche, ukrainische Kirchen geschlossen wurden. Es gab auch massenweise physische Repressalien gegen Ukrainer. 

Wie verhielt sich Hitler-Deutschland gegenüber den Konflikten zwischen Polen und Ukrainern?

Vielleicht ist es der deutschen Gesellschaft nicht bekannt, aber der Beginn des Zweiten Weltkrieges ist mit der ukrainischen Frage verbunden. Wenn wir uns das Tagebuch des Leiters der zweiten Abteilung der "Abwehr" [Geheimdienst der deutschen Wehrmacht], Erwin von Lahousen, anschauen, dann sehen wir, dass eine der  Aktionen, welche die "Abwehr" durchgeführt hatte, die Vorbereitung eines Aufstands der ukrainischen Nationalisten auf dem Territorium Polens war.

Diese Vorbereitung begann bereits im Sommer 1939, also vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. Eine Aufgabe dieses Aufstandes war die Vernichtung der Juden und der polnischen Intelligenz durch ukrainische Nationalisten. Der entsprechende Befehl von General Erwin von Lahousen war Thema der Nürnberger Prozesse.

Ich möchte darauf hinweisen, dass Lahousen nicht von der Sowjetunion, sondern von den Amerikanern in Kriegsgefangenschaft genommen wurde. Es wurde keinerlei Druck auf ihn ausgeübt.

In Deutschland vieldiskutiert ist das Buch von Timothy Snyder, Bloodlands. Inwieweit hat der Autor Recht, inwieweit unrecht?

Nach meiner Meinung ist sein Buch Bloodlands eher politisch als analytisch. Der Versuch, die Tragödie, die sich in Osteuropa abspielte, lediglich auf den Einfluss der UdSSR und des nazistischen Deutschlands zurückzuführen, ist meiner Meinung nach unbegründet, weil es auf diesem Territorium eine Reihe eigener faschistischer Organisationen gab, die eigene Pläne hatten und Massaker veranstalteten. Solche faschistischen Organisationen gab es mit der OUN in der Ukraine, darüber hinaus auch in Litauen und anderen baltischen Staaten.

Die OUN war faschistisch?

Ja. Beginnen wir mit dem Gruß: Der Gruß begann mit der Phrase "Ruhm der Ukraine, Ehre den Helden". Dazu wurde der rechte Arm in die Höhe gestreckt. Es war also der "römische" Gruß der Faschisten. 

Gab es denn in der Westukraine vor dem Zweiten Weltkrieg keine liberale Demokraten, so wie in Westeuropa?

Es gab in Polen die Ukrainische Nationaldemokratische Organisation UNDO. Sie war liberaler und neigte weniger zum Faschismus. Es ist übrigens falsch, anzunehmen, die OUN sei in den 1930er Jahren die einzige Vertreterin der ukrainischen Bevölkerung gewesen. Es gab in der Westukraine verschiedene politische Organisationen.

Es gab ein normales politisches Leben. Es gab zum Beispiel linke Organisationen, wie die Kommunistische Partei der Westukraine. Diese Partei wurde später von den Sowjets aufgelöst. Ihre Führer waren Repressionen ausgesetzt. Diese Partei war in der West-Ukraine aber ziemlich populär. 

Von ukrainischer Seite wird gesagt, die Ereignisse in Wolhynien seien "Teil des ukrainisch-polnischen Krieges" gewesen. Allein 24.000 Ukrainer seien durch polnische Gewaltaktionen gestorben. 

Zuerst einmal muss man verstehen, dass die polnischen Aktionen eine Antwort auf vorherige Übergriffe von Ukrainern waren. Ja, es stimmt, polnische Einheiten gingen in ukrainische Dörfer und verübten dort Racheaktionen. Aber die Gewalt begann nicht durch die Polen. Ich würde auch nicht von einem ukrainisch-polnischen Krieg sprechen.

Wo sind die Beweise für solch einen Krieg? Hat Polen der Ukraine oder die Ukraine Polen den Krieg erklärt? Nein, paramilitärische Einheiten der Ukraine überfielen Polen und der Selbstschutz der Polen überfiel Ukrainer. Aber das war kein Krieg zwischen Staaten oder Völkern. Außerdem ist das Größenverhältnis ein ganz anderes: Während die Polen 20.000 Ukrainer töteten, haben die Ukrainer 60.000 bis 100.000 Polen getötet.

Wie viele Ukrainer dienten in den Einheiten Hitler-Deutschlands?

Die Organisation Ukrainischer Nationalisten sprach sich dagegen aus, dass Ukrainer bei den Deutschen dienen. Ihrer Meinung nach sollten die Ukrainer nur in der UPA dienen. In der SS-Division Galizien dienten Mitglieder der OUN-Melnikow-Fraktion. Die Division Galizien verübte auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aber sie war nicht an dem Massaker von Wolhynien beteiligt. 

Und wie viele Ukrainer dienten in den militärischen Verbänden Hitler-Deutschlands?

Das ist schwer zu sagen. Im Sommer 1939 begann die deutsche "Abwehr" mit der Planung der "Bergbauernhilfe". Das war ein Bataillon von Ukrainern, welches die Deutschen vor dem Angriff auf Polen in Deutschland bilden wollten, um es anschließend in Polen einzusetzen. Aus verschiedenen Gründen kam es dann nicht zu der Bildung des Bataillons.

Nach dem gleichen Schema wurden dann aber 1941 zusammen mit ukrainischen Nationalisten die beiden Bataillone "Roland" und "Nachtigall" gegründet. Diese führten zunächst Stör-Aktionen durch. Ende 1941 wurden diese Bataillone neu formiert im 201. Polizeibataillon. Die Männer dieses Bataillons trugen keine Runen und gehörten nicht zur SS, waren aber dem Reichsführer der SS unterstellt.

Das Bataillon 201 wurde dann nach Weißrussland verlegt und beteiligte sich dort am Kampf gegen sowjetische Partisanen. Dann kehrte es zurück in die Westukraine. Ein Teil der Offiziere des Bataillons ging in die Wälder und gründete die UPA. Ein anderer Teil ging in die Division Galizien. 

Herr Diukov, vielen Dank für das Gespräch.

Veröffentlich von RT DE

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