Die Ukraine - ein Glück für Nato-Haudegen
Am Donnerstag forderten 229 Rada-Abgeordnete vom ukrainischen Sicherheitsrat Sanktionen gegen die ukrainischen Fernseh-Sender 112 und NewsOne. Diese Sender sind den Abgeordneten nicht patriotisch genug. Außerdem beschloss die Werchowna Rada, dass sich ukrainische Polizisten und Soldaten von nun an mit dem Ruf „Ruhm der Ukraine – den Helden Ruhm“ begrüßen sollen. Dieser Ruf war bis zur Maidan-Revolution nur bei ukrainischen Nationalisten gebräuchlich. Während des Zweiten Weltkrieges begrüßten sich mit "Slawa Ukraina - Gerojam slawa" die Hitler-Kollaborateure und Juden-Schlächter der Ukrainischen Aufstandsarmee.
Ohne das Schweigen und Weggucken der EU und der großen deutschen Medien, ohne die bedingungslosen Kredite aus dem Westen an Kiew, wäre das immer stärkere Abgleiten der Ukraine in eine nationalistisch, pro-faschistische Richtung nicht möglich gewesen. Der Westen hat mit seiner Maidan-Unterstützung und dem Verschweigen und Herunterspielen der Massaker in Odessa und auf dem Maidan in Kiew 2014 dafür gesorgt, dass sich die Nationalisten in der Ukraine ohne Proteste aus Europa austoben konnten. Dass die KP der Ukraine 2015 verboten wurde und ukrainische Regierungs-Kritiker massenweise nach Europa und Russland auswandern mussten, hat im Westen nur wenige gejuckt.
Nun haben wir die Bescherung. Die ukrainischen Politiker machen - was anti-russische Äußerungen betrifft - jeden Nato-Haudegen glücklich. Sie sind absolut kriegsbereit. Aber als Vorbild für eine gelungene Demokratisierung eines postsowjetischen Staates taugt die Ukraine nicht.
Ulrich Heyden