Entführung von 1984 nähert sich der Aufklärung
Vor 23 Jahren wurde in Dresden ein Baby entführt. Der Verdacht fiel auf Angehörige der sowjetischen Streitkräfte. Präsident Putin soll jetzt die Untersuchung des Falls angeordnet haben.
Im Fall des am 28. Dezember 1984 entführten Babys Felix Tschök gibt es offenbar erste Spuren. Nach Medienberichten teilten russische Behörden sächsischen Ermittlern jetzt die Namen von vier verdächtigen Männern mit. Die vier Russen sollen nach Medienberichten 1984 als hochrangige Angehörige der sowjetischen Streitkräfte mit ihren Frauen in Dresden gelebt haben.
Bei den Ermittlungen der Dresdner Behörden war der Verdacht auf russische Militärangehörige gefallen. Die jungen Eltern von Felix Tschök hatten an dem tragischen Dezember-Tag ihren Kinderwagen mit ihrem fünf Monate alten Felix vor einem großen Kaufhaus abgestellt. Als sie vom Einkauf zurückkamen, war das Kind weg. Die Dresdner Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Die Spuren führten sie zu einer sowjetischen Panzerdivision. Doch die Militärs verweigerten die Zusammenarbeit und so wanderte der Fall in ein DDR-Archiv. Als Putin im Oktober 2006 in Dresden war, demonstrierte die Familie Tschök in Sichtweite des Kreml-Chefs mit einem Plakat. Wie eine russische Internetseite in diesen Tagen berichtete, hatte dann Putin die Anweisung gegeben, die Suche nach Felix aufzunehmen.
"Thüringer Allgemeine"