5. August 2018

Gedenken an eine mutige Ukrainerin

 

Aus bisher ungeklärter Ursache fuhr der Mercedes, in dem Irina und ihre damals achtjährige Tochter Daniela sassen, gegen einen Pfahl. Mit Irina starb der Fahrer des Wagens. Daniela überlebte den Unfall mit Verletzungen.
Ich lernte Irina im Oktober 2016 auf einer OSZE-Konferenz in Warschau kennen, wo ich mit der Aktivistin ein Interview machte.
Irina ist in der Ukraine sehr bekannt. Sie gibt vielen Menschen die Hoffnung, dass eine Alternative zu Bürgerkrieg, Antisemitismus und Verfolgung von Andersdenkenden möglich ist. 
Zusammen mit Ihrer Mutter, Jelena Bereschnaja gründete Irina 2015 in Kiew das "Institut für Rechtspolitik und sozialen Schutz". Die beiden Frauen kämpften dagegen, dass Strassen in Kiew die Namen der Hitler-Kollabotateure Roman Schuchewitsch und Stepan Bandera tragen sollen. Ausserdem setzten sie sich dafür ein, dass die Menschen in den "Volksrepubliken" ihre ukrainischen Renten bekommen, für die sie ihr ganzes Leben lang eingezahlt haben. Weil sie als Oppositionelle keine Auftrittsmöglichkeiten im ukrainischen Fernsehen mehr hatte, nutzte Irina Auftritte in russischen TV-Talk-Shows, um prägnant ihre Kritik an der Poroschenko-Regierung einem breiten Publikum vorzutragen.
Ich kenne kein einziges deutsches Mainstream-Medium welches jemals einen Bericht über diese mutige Ukrainerin gebracht hat. Umso wichtiger finde ich es, Ihr Andenken in Ehren zu halten.
Ruhe in Frieden, Irina!

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