Facebook-Post von Jarosch und Foto der beschädigten Fassade des Senders 112
"Wenn die Macht während des Krieges sich im Hinterland nicht gegen den Feind wehrt, schreiten unbekannte Patrioten zur Tat", erklärte Jarosch und forderte alle Journalisten, die "für feindliche Kanäle arbeiten" auf, "zu kündigen". Es werde jetzt "nicht bei Molotow-Cocktails und Feuerwerken bleiben. Die Gesundheit ist ihnen doch wichtiger als die 30 Silberlinge, die sie von Putin und seinen Helfern in der Ukraine bekommen", schrieb Jarosch. Der ehemalige Leiter des Rechten Sektor riet allen, die sich um die Menschenrechte und das freie Wort sorgen, "die Fresse zu halten". Denn "bei uns ist Krieg."
Zweiter Angriff auf Fernsehsender in fünf Tagen
Der Angriff auf den Fernsehsender 112 ist schon der zweite gewalttätige Akt gegen einen ukrainischen Fernsehsender. Am 8. Juli hatten Ultranationalisten vor dem Fernsehsender Newsonedemonstriert, Journalisten angegriffen und auf die Fassade des Senders die Parole "Russia must die" gesprüht.
Der Protest richtete sich gegen das Vorhaben von Newsone, eine gemeinsame Sendung mit dem russischen Fernsehkanal Rossija 24 zu veranstalten. Das Motto der Sendung sollte lauten "Wir müssen reden". Der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko unterstützte den Protest der Radikalen gegen den Fernsehsender Newsone. In der Folge setzte Newsone die geplante Tele-Brücke mit Moskau ab ("Wir müssen reden": Keine Chance für russisch-ukrainischen Dialog in der Ukraine).
Hintergrundinformationen zur Unterdrückung von kritischen Journalisten und der Jagd auf Andersdenkende in der Ukraine: Ulrich Heyden, Rede im Bundestag 11. Juni 2018, Video und Text Deutsche Medien: Angst vo der Wahrheit.
(Ulrich Heyden)
veröffentlicht in: Telepolis