28. March 2025

Wie sich Friedrich Merz an Aleksandr Solschenizyn versündigt.

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Foto: cultur.ru

Der wahrscheinlich zukünftige Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Friedrich Merz (CDU), will „Terrorunterstützern, Antisemiten und Extremisten, die zur Abschaffung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung aufrufen", die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen, wenn sie "eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen.“  Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass auch "Corona-Leugner" und "Putin-Versteher" unter die geplanten neuen Maßnahmen fallen können.
Wie ist das nur möglich, dass der eingefleischte Antikommunist und Russenhasser Merz, sowjetische Methoden kopiert? 
Zu Sowjetzeiten wurde nicht wenigen liberalen, linken und sonstwie-Dissidenten, die Staatsbürgerschaft entzogen. Wikipedia.ru nennt 63 solcher Fälle. Zu den bekanntesten Fällen gehört der Schriftsteller Aleksandr Solschenizyn und seine Frau Natalija. Sie bekamen die (russische) Staatsbürgerschaft allerdings 1990 zurück. Auch der Nationalbolschewist Eduard Limonow, der in Frankreich und den USA lebte, wurde wieder eingebürgert. 
Andere bekannte Personen, denen die Staatsbürgerschaft entzogen wurde, waren Lew Dawidowitsch Trozki, der Journalist Aleksandr Ginsburg, der Schriftsteller Josif Brodsky, die Sängerin Galina Wischnewskaja, der Cellist Mstislaw Rostropowitsch und der Theater-Regisseur Juri Ljubimow. 
Die CDU und die Springer-Presse wurde in den 1970er und 1980er Jahren nicht müde, sowjetische Dissidenten zu huldigen und zu preisen. Sie waren der "Beweis" für die "Unmenschlichkeit" des sowjetischen Systems und die Überlegenheit der westlichen Werte, Demokratie, Freiheit und Toleranz.
Man sollte Herrn Merz sein neues, sowjetisches Vorbild bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase reiben.
 

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