15. August 2007
«Zuerst gab es einen Knall»
Noch gibt es keine heisse Spur von den Urhebern des Bombenanschlags auf den Newski-Express. Das Attentat auf den Schnellzug zwischen der russischen Hauptstadt und St.Petersburg forderte etwa 60 Verletzte.
Wie jeden Abend raste der Zug Nr. 166 von Moskau kommend mit 185 Stundenkilometern durch Birken- und Fichtenwälder Richtung St.Petersburg. Um 21.38 Uhr, etwa dreissig Meter vor einer Eisenbahnbrücke nahe der Ortschaft Malaja Wischera, explodierte im Gleisbett, direkt unter der Lokomotive, eine Zwei-Kilogramm-Bombe. Mehrere Waggons des Newski-Expresses entgleisten und kippten um. Die Zugbegleiterin Larissa Pantelejewa stand noch sichtlich unter Schock, als sie dem Fernsehkanal NTW von dem Unglück erzählte und mit den Händen gestikulierte. «Zuerst gab es einen Knall. Dann gab es ein Schütteln. Dann fiel der Waggon um.»
Etwa 60 Menschen wurden verletzt. Anwohner halfen den Menschen, aus den zerschlagenen Zugfenstern zu klettern. Die Passagiere hatten Glück im Unglück. Wegen der hohen Geschwindigkeit schaffte es der Newski-Express noch über die Brücke. Wäre die Geschwindigkeit des Zuges geringer gewesen, wären die Waggons wohl zwanzig Meter tief in einen Fluss gestürzt.
Destabilisierung
Die russische Staatsanwaltschaft leitete ein Strafverfahren wegen Terrorismus ein. An einer Sitzung des Antiterrorkomitees in Moskau ordnete Geheimdienstchef Nikolai Patruschew eine verstärkte Bewachung der «strategisch wichtigen Objekte» im Land an. Es gehe darum, eine Destabilisierung vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zu verhindern.
Spekulationen
Bisher äusserten die Behörden bei Terrorakten meist sehr schnell die Vermutung, tschetschenische Rebellen könnten hinter der Tat stehen. Diesmal gab es überhaupt keine konkreten Hinweise. Der Fernsehkanal NTW berichtete unter Berufung auf Experten, die Bombe gegen den Newski-Express sei in der Bauart ähnlich einer Bombe, die 2005 einen Zug auf der Strecke Grosny–Moskau aus den Gleisen warf. Damals wurde ein Strafverfahren gegen Rechtsradikale eingeleitet.
Die Strecke zwischen Moskau und St.Petersburg ist die meistbefahrene Eisenbahnstrecke in Russland. Der Newski-Express ist ein Nachtzug der gehobenen Preisklasse. Er wird viel von Geschäftsleuten und Politikern genutzt.
Berner Zeitung
Wie jeden Abend raste der Zug Nr. 166 von Moskau kommend mit 185 Stundenkilometern durch Birken- und Fichtenwälder Richtung St.Petersburg. Um 21.38 Uhr, etwa dreissig Meter vor einer Eisenbahnbrücke nahe der Ortschaft Malaja Wischera, explodierte im Gleisbett, direkt unter der Lokomotive, eine Zwei-Kilogramm-Bombe. Mehrere Waggons des Newski-Expresses entgleisten und kippten um. Die Zugbegleiterin Larissa Pantelejewa stand noch sichtlich unter Schock, als sie dem Fernsehkanal NTW von dem Unglück erzählte und mit den Händen gestikulierte. «Zuerst gab es einen Knall. Dann gab es ein Schütteln. Dann fiel der Waggon um.»
Etwa 60 Menschen wurden verletzt. Anwohner halfen den Menschen, aus den zerschlagenen Zugfenstern zu klettern. Die Passagiere hatten Glück im Unglück. Wegen der hohen Geschwindigkeit schaffte es der Newski-Express noch über die Brücke. Wäre die Geschwindigkeit des Zuges geringer gewesen, wären die Waggons wohl zwanzig Meter tief in einen Fluss gestürzt.
Destabilisierung
Die russische Staatsanwaltschaft leitete ein Strafverfahren wegen Terrorismus ein. An einer Sitzung des Antiterrorkomitees in Moskau ordnete Geheimdienstchef Nikolai Patruschew eine verstärkte Bewachung der «strategisch wichtigen Objekte» im Land an. Es gehe darum, eine Destabilisierung vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zu verhindern.
Spekulationen
Bisher äusserten die Behörden bei Terrorakten meist sehr schnell die Vermutung, tschetschenische Rebellen könnten hinter der Tat stehen. Diesmal gab es überhaupt keine konkreten Hinweise. Der Fernsehkanal NTW berichtete unter Berufung auf Experten, die Bombe gegen den Newski-Express sei in der Bauart ähnlich einer Bombe, die 2005 einen Zug auf der Strecke Grosny–Moskau aus den Gleisen warf. Damals wurde ein Strafverfahren gegen Rechtsradikale eingeleitet.
Die Strecke zwischen Moskau und St.Petersburg ist die meistbefahrene Eisenbahnstrecke in Russland. Der Newski-Express ist ein Nachtzug der gehobenen Preisklasse. Er wird viel von Geschäftsleuten und Politikern genutzt.
Berner Zeitung
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