19. December 2017

2,5 Millionen Euro deutsche Weihnachts-Hilfe für die Ostukraine

Die Bundesregierung ist wirklich erfinderisch. Kurz vor Weihnachten kündigt sie an, 2,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in der „Ostukraine“ zur Verfügung zu stellen. Die deutsche Botschaft in Kiew teilte auf ihrer Website mit, dass das Geld an die „Caritas Ukraine“ gehen soll, die dann in den Gebieten Donezk und Lugansk humanitäre Hilfe leisten soll.

Da von diesen beiden Gebieten nur noch Restbestände unter Kontrolle der ukrainischen Regierung stehen, heißt das, dass die Hilfe aus Deutschland vor allem den Menschen zu Gute kommen soll, die auf ukrainischer Seite direkt an der Frontlinie zu den international nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk leben.

Eine große Friedenstat ist diese „Weihnachts“-Hilfe nicht. Für den wirklichen Frieden müsste die Bundesregierung Kiew zwingen, sich mit Donezk und Lugansk an einen Tisch zu setzen. Alles andere ist Augenwischerei.

Wie ist die reale Situation heute in der Ostukraine?

1) Es verdichten sich die Zeichen, dass es in diesen Tagen zu einer erneuten militärischen Zuspitzung im Donbass kommen wird. Die Beschießungen nehmen zu. Die russischen und ukrainischen Offiziere haben die gemeinsame Kontaktgruppe im Krisengebiet verlassen.

2) Keine der großen deutschen Hilfsorganisation – weder der deutsche Caritasverband noch das Deutsche Rote Kreuz – sind in Donezk und Lugansk tätig. Ein Großteil der „Ostukraine“ bekommt also KEINEN CENT aus Deutschland, mal abgesehen von den kleinen, privat organisierten Hilfsaktionen, wie die vom Aktionsbündnis „Zukunft Donbass“ deren Laster mit Weihnachtspaketen gerade nach Lugansk unterwegs ist.

3) Gerade in den Gebieten entlang der Front, die unter Kontrolle der ukrainischen Armee stehen, gibt es sehr viele Menschen, die gegen den Bruderkrieg und gegen Poroschenko sind. Es drängt sich der Eindruck auf, als wolle Berlin das ukrainische Frontgebiet mit der neuen humanitären Hilfe absichern, ein Aufweichen der Front und eine Verbrüderung mit den „Volksrepubliken“ verhindern.

4) Eine große Friedenstat wäre es, wenn die Bundesregierung AUCH humanitäre Hilfe für die international nicht anerkannten Volksrepubliken zur Verfügung stellt. Damit könnte sie zeigen, dass Deutschland das Schicksal ALLER Menschen im Kriegsgebiet am Herzen liegt und nicht nur das Schicksal der Menschen, die auf von Kiew kontrollierten Gebiet leben.

veröffentlicht in Russland-Berichte

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