Deutsches Frühstück - russischer Traum
Nach unserer Reise ins deutsche Land
meinte Swetlana mit einem ironischen Lächeln,
„das deutsche Frühstück war für mich
eine echte Herausforderung.“
Wir waren meist
bei Bekannten untergebracht.
Wir hatten immer gute Zimmer und gute Betten.
Und zum Frühstück gab es immer Brötchen,
sehr leckere Wurst und Käse.
Swetlana hoffte jeden Morgen auf noch etwas -
einen warmen Kascha-Haferbrei oder Grünzeug.
Bei ihr zuhause gibt es zum Frühstück meistens
Quarkpfannkuchen oder ein Gemüse-Omelett,
Grünzeug und gekochte Eier oder Kascha-Haferbrei.
Von all dem fand sie nichts
auf deutschen Frühstückstischen.
Sie hätte den leckeren deutschen Käse und die Wurst
gerne ohne Brötchen gegessen.
Aber das wäre nicht die feine Art gewesen.
So sägte sie die Brötchen in kleine, flache Stücke
und nicht in zwei Hälften,
wie es die Gastgeber machten.
An einem Abend
als wir einmal in einem Hotel
mit asiatischer Küche untergebracht waren,
hoffte Swetlana, dass es am nächsten Morgen
irgendein interessantes, warmes asiatisches Gericht gibt.
Doch am späten Abend kam plötzlich
eine Einladung zu einem Frühstück bei einem Bekannten.
Und es gab wieder Brötchen, Käse, Wurst und natürlich auch Kaffee.
Nur einmal wurden wir von einer Gastgeberin gefragt,
was wir zum Frühstück essen.
Swetlana zählte ihre Wunschliste auf.
Als sie am nächsten Morgen in die Küche kam
und einen brodelnden Topf sah,
schlug ihr Herz höher.
Sie hoffte, dass ihr russischer Traum
in Erfüllung geht.
Als sie in den Topf sah,
waren dort nur Eier.
Aber das war schon sehr gut!
Solche unterschiedlichen Traditionen
und Geschmäcker gibt es also.