6. October 2023

Fragen an Wladimir Putin zu Boris Kagarlitsky und zur AfD

Radhika Desai befragt Wladimir Putin - Screenshot Lentv24
Foto: Radhika Desai befragt Wladimir Putin - Screenshot Lentv24

Gestern auf dem Valdai-Forum in Sotschi antwortete Wladimir Putin auf eine ganze Reihe von aktuellen Fragen. Mich persönlich beeindruckten zwei Fragen aus dem Experten-Publikum.

Die kanadische Politologin Radhika Desai bat Putin, sich um das Schicksal des inhaftierten russischen Politologen Boris Kagarlitsky zu kümmern. Desai erklärte, sie habe die im Westen umlaufenden Aufrufe zur Freilassung von Kagarlitsky nicht unterschrieben, weil diese "antirussisch" seien. Sie habe deshalb einen eigenen Brief zum Fall Kagarlitsky an Putin geschrieben. Putin erklärte er kenne Kagarlitsky nicht, versprach aber, er werde sich den Brief von Desai durchlesen. 

Die zweite Frage, die ich besonders interessant fand, kam von Stefan Huth, dem Chefredakteur der Jungen Welt. Huth fragte, wie es angehen könne, dass der Kreml gute Kontakte zur AfD pflegt, einer Partei "die mit Faschisten marschiert". Putin bestritt, dass die AfD insgesamt faschistisch sei und fügte hinzu, bei dem gerade stattgefundenen Anschlag auf den AfD-Politiker Tino Chrupalla handele es sich um eine Nazi-Methode. 

Ich fand es sehr erfreulich, dass das Thema Kontakte des Kreml zur AfD in Russland einmal öffentlich angesprochen wird. 

Vielen Linken in Deutschland wird die Antwort von Putin nicht gefallen. Aber es ist gut einmal öffentlich über das Thema AfD/Kreml zu sprechen, als das Thema der russophoben Presse in Deutschland zu überlassen. 


Hier der Link zu der Veranstaltung in Sotschi

Radhika Desai bei Minute 1:27:42 (auf Russisch)
Stefan Huth bei Minute 1:54:10 (auf Russisch) 

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