10. September 2022

Ist schon alles gesagt?

Je wahnwitziger die Politiker werden, in ihrem Rausch „es Russland zu zeigen“, desto mehr ist von uns Friedensfreunden und Nato-Verächtern Pfiffigkeit und Schläue gefragt. Nicht Monologe und Wiederholungen wirken, sondern Argumente, zu den aktuellen Ereignissen und den immer neuen Verdrehungen der Wahrheit durch die Herrschenden. Emotion kann nicht der Kern unseres Anliegens, sondern nur Begleitmusik sein.

Die Wortgewaltigkeit mit der manche in den sozialen Netzwerken gegen die Kriegstreiber der Nato und selbstherrliche Politiker auftreten, die sich der Verteidigung des US-Weltordnung verschrieben haben, halte ich nicht für effektiv. Wir können damit keine Mitstreiter gewinnen, ja noch nicht mal unsere eigenen Reihen festigen. Mir scheint es ist eher Faulheit sich mit dem Gegner argumentativ auseinanderzusetzen, nach dem Motto, „es ist ja schon lange alles gesagt“.

Ja, es wurde schon viel gesagt, vor allem im Netz, aber offenbar ist es bei vielen Menschen im Land nicht angekommen. Und tischt der politische Gegner nicht täglich neue Lügen und Verdrehungen auf, die sich nicht von alleine auflösen, sondern nur, wenn wir sie auseinandernehmen?

Eigentlich müssten viele Derjenigen, die sich jetzt in Wortradikalität üben, wissen, dass Überzeugungsarbeit nötig ist. Denn viele Wortradikale waren bis 2014 ruhige Bürger, die den Spiegel lasen, die Grünen oder die SPD wählten und meinten, sie hätten alles getan, was ein Demokrat und aufgeklärter Bürger in Deutschland tun kann.

Die im Frühjahr/Sommer plötzlich am Horizont auftauchende Gefahr eines großen Krieges in Europa, hat viele Menschen veranlasst sich eine neue politische Heimat im außerparlamentarischen Bereich zu suchen, alternative Medien zu lesen und auch finanziell zu unterstützen. Aber damit diese neue Bewegung für Frieden mit Russland und gegen die Bevormundung durch Politik, Staat und Medien nicht aufgerieben, sondern stärker wird, braucht es die tägliche Überzeugungsarbeit im persönlichen Gespräch mit Freunden, Kollegen und auf der Straße.

Ulrich Heyden

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