У ворот Петербурга,
на пляже возле Репино,
женщины в бикини греются на солнце.
Тем временем
в центре Санкт-Петербурга
архитектор Трезини, отлитый из бронзы,
тянет свой нос так смело к небу,
как будто он хочет сказать:
«Я построил этот город сам».
На краю Невы Сфинксы из Египта
уже 150 лет смотрят вдаль.
Египет тогда был модным.
Но что это такое?
Возвышается на горизонте
башня высотой 460 метров
из стали и стекла.
Ультрасовременная штаб-квартира Газпрома
украшает себя тремя гигантскими флагами -
российским, советским и имперским.
Крейсер Аврора -
он дал стартовый сигнал революции 1917 года -
так отполирован,
что он также подойдет для парка развлечений.
Шрамы войны и революции исчезли.
Только на Марсовом поле
напоминают стихи,
высеченные в красном граните,
о чем шла речь в то время.
Пролетарии погибли, сражаясь за свободу.
В центре города рестораны, кафе
и недорогие столовые
выстроились как на ниточке.
Гид рассказывает нам,
что люди 80 лет назад
были вынуждены есть
кожанные ремни, обрывки обоев и кошек.
Немецкий Вермахт блокировал город на 872 дня.
На Пискаревском кладбище
тянутся вдоль могил
темно-красные розы навстречу солнцу.
Здесь похоронено 500 000 умерших.
«Если вы о нас не знали или нас забыли -
вы потерян", слышу я шепот роз.
В Мариинском театре мне кажется,
что балерина парит в прыжке минуты.
Переполненный чувствами,
я покидаю город.
Было ли все это сном
или это было реальностью?
Ульрих Хайден, 27.09.24
Nordwestlich von St. Petersburg: Der Strand von Repino. Foto © Ulrich Heyden 2024
Nicht weit Strand vom Strand bei Repino hatte der berühmte Künstler Ilja Repin (1844-1930) sein Atelier. Heute ist es ein Museum. Foto © Ulrich Heyden 2024
Standbild des Architekten Dominico Trezzini. Foto © Ulrich Heyden 2024
Am Neswki-Prospekt überraschten mich die bunten Beete. Foto © Ulrich Heyden 2024
Die "Erlöserkirche auf dem Blut", gebaut zu Ehren des durch ein Attentat getöteten Zaren Alexandr II. Foto © Ulrich Heyden 2024
Stille, trotz vieler Besucher in der "Erlöserkirche auf dem Blut". Foto © Ulrich Heyden 2024
Die "Erlöserkirche auf dem Blut" ist berühmt für ihre Mosaiken auf Fußböden und Wänden. Foto © Ulrich Heyden 2024
Am Moika-Kanal. Foto © Ulrich Heyden 2024
Die Sphinxe an der Newa. Foto © Ulrich Heyden 2024
Der Panzerkreuzer Awrora - er gab den Startschuss für die rote Revolution - hängt jetzt an einer weißen Kette. Foto © Ulrich Heyden 2024
Inschriften auf dem Marsfeld erinnern an die Revolution 1917/18, die "ein Signal für die Welt" war. Foto © Ulrich Heyden 2024
An Restaurants und Cafes herrscht im Stadtzentrum kein Mangel. Foto © Ulrich Heyden 2024
Preiswert Essen kann man in den "Stolowaja´s". Foto © Ulrich Heyden 2024
Nachtleben - fast wie in Italien. Foto © Ulrich Heyden 2024
Geheimnissvolle Stimmung zwischen Tag und Nacht. Foto © Ulrich Heyden 2024
Auf dem Weg zum Finnischen Bahnhof I. Foto © Ulrich Heyden 2024
Auf dem Weg zum Finnischen Bahnhof II. Foto © Ulrich Heyden 2024
Der Finnische Bahnhof, nördlich des Stadtdzentrums. Foto © Ulrich Heyden 2024
Blick von der Isaak-Kathedrale nach Süden. Foto © Ulrich Heyden 2024
Die Eingangstreppe des neuen Gasprom-Turms, gelegen nordwestlich des Stadtdzentrums. Foto © Ulrich Heyden 2024
Vor St. Petersburg liegen mehrere Zaren-Schlösser, hier der Katharinen-Palast, gelegen östlich der Stadt in Puschkino. Foto © Ulrich Heyden 2024
Ehrenwache von Schülern auf dem Petersburger Piskarjowskoje-Friedhof. Auf dem großen Areal sind eine halbe Million Menschen begraben, Opfer der deutschen Hunger-Blockade von 1941 bis 1944. Foto © Ulrich Heyden 2024
Andenken an Tanja Sawitschewa, ein Mädchen, welches 1941/42 Tagebuch führte, indem sie mit Tag und Uhrzeit aufführte, als während der deutschen Hunger-Blockade nacheinander alle Familienmitglieder starben. Nachdem auch ihre Mutter gestorben war, schrieb sie, "alle von der Sawitschew-Familie sind gestorben. Nur eine ist geblieben, Tanja." Auch Tanja verstarb schließlich 1944 an Auszehrung während der Evakuierung aus Leningrad. Sie wurde nur 14 Jahre alt. Foto © Ulrich Heyden 2024
Video-Fassung meiner Eindrücke von St. Petersburg im September 2024 auf meinem Videokanal
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Russen sähen zwar wie Europäer aus, seien aber eigentlich gar keine Europäer, meinte Florence Gaub, damals stellvertretende Direktorin des Instituts der Europäischen Union für Sicherheitsstudien, im April 2022 in der ZDF-Talksendung »Markus Lanz«. Die Russen planten ihr Leben »nicht als Projekt, das individuell gestaltet wird«. Das Leben eines russischen Mannes könne »einfach recht früh mit dem Tod enden«. Die Behauptung dieser Expertin stand ganz im Geiste des Kalten Krieges, als Sowjetsoldaten in westdeutschen Medien als willenlose, graue Masse dargestellt wurden, die sich vom Regime verheizen ließen. Wer aber die russischen Soldaten sind, die heute an der Front kämpfen, erfährt man hierzulande nicht. Der Autor hat einige von ihnen in Moskau getroffen. Ende März 2022 erschien im Hamburger Verlag tredition mein Buch, "Der längste Krieg in Europa seit 1945. Augenzeugenberichte aus dem Donbass". Das Buch handelt vom Krieg im Donbass, der 2014 begann. Es berichtet von Menschen, deren Dörfer und Städte von der ukrainischen Armee und rechtsradikalen Freiwilligen-Bataillonen beschossen werden, von Kindern, die am Geräusch erkennen, um was für eine Granate oder Rakete es sich handelt und woher geschossen wird, von freiwilligen Kämpfern, die sich an der „Kontaktlinie“ tief in die Erde eingegraben haben und gelegentlich auch zurückschießen. Der Autor hat die international nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk seit 2014 mehrmals besucht. Er analysiert, warum der Konflikt in der Südostukraine entstand – wo der Anteil der Russisch-Sprechenden Ukraine-weit am höchsten ist - und warum das Waffenstillstandsabkommen "Minsk 2" immer wieder gebrochen wurde. Das Fazit des Autors: Die Ukraine könnte als neutrales Land zwischen Russland und dem Westen in Frieden leben. Jeder Versuch, das Land auf eine Seite zu ziehen, wird es zerreißen. In dem Buch werden schon veröffentlichte Analysen, Interviews und Reportagen des Autors zusammen mit neuen Texten veröffentlicht.