Moskau erbost über erfundenen georgischen TV-Bericht
Die russische Regierung hält die Sendung über einen fiktiven Einmarsch für „politische Paranoia“.
Moskau. Als „unverantwortlich“ hat Russlands Außenministerium einen Bericht des georgischen Fernsehkanals „Imedi“ über einen angeblichen russischen Einmarsch in die Kaukasusrepublik bezeichnet.
„Politische Paranoia“ habe noch nie Nutzen gebracht und „kein ernstes Problem in einem Staat gelöst“, sagte ein Außenamtssprecher in Moskau. Für ihn steht fest, dass „Imedi“ die Sendung nur mit Billigung des georgischen Staatschefs Michail Saakaschwili ausstrahlen konnte. Dessen positiven Kommentare ließen keinen anderen Schluss zu. Russlands Nato-Botschafter Dmitri Rogosin erklärte, die TV-Sendung sei Teil der staatlichen Propaganda, mit der „die Georgier auf einen neuen Krieg vorbereitet werden“.
Der Bericht über den angeblichen russischen Einmarsch sowie den Tod Saakaschwilis hatte am Sonnabend viele Georgier in Panik versetzt. „Imedi“ erklärte erst am Ende der Sendung, dass die Geschichte inszeniert sei. Es sei nur eine mögliche Entwicklung gezeigt worden, hieß es.
Die zur georgischen Opposition gewechselte Ex-Parlamentschefin Burdschanadse sprach von einer „ungeheuerlichen Provokation“. Es gehe Saakaschwili darum, Angst vor den Russen zu schüren, damit er seinen Posten behalte, sagte Burdschanadse. (SZ-Korr./hey/dpa)
"Sächsische Zeitung"