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In St. Petersburg fühlt man sich als Europäer heimisch, denn die Architektur erinnert an Städte wie Rom, Florenz und Paris. Aber das ist nur der erste Blick. Je länger man durch die Straßen, Höfe und Treppenhäuser wandert, merkt man, dass diese Stadt sehr eigenartig ist. Es ist nicht nur die wechselvolle Geschichte, die sich in Fassaden, Torbögen und Inschriften zeigt, es sind nicht nur die Musiker, die im Stadtzentrum an jeder Ecke ihre Lieder in russischer Sprache vortragen. Nein, wir befinden uns nicht in Italien! Der Unterschied zwischen der alten Innenstadt und den neuen Hochhausvierteln außerhalb des Zentrums vermitteln Entwicklung und Modernität. Der Kontrast zwischen dichtbebauter Stadt und der Nähe zum Meer, lässt Weite spüren. 
„Deutschland erlebt einen Rückfall in die Barbarie“, sagt der deutsche Journalist und Kriegsreporter Ulrich Heyden, der seit vielen Jahren in Russland lebt und regelmäßig aus den Kriegsgebieten berichtet. In diesem Gespräch mit Patrik Baab spricht er über seine Erlebnisse im Donbass, in Kursk und Moskau – über Angst, Propaganda, historische Schuld, und über die Stimmen der Menschen, die mitten im Krieg leben. Heyden schildert, was westliche Medien verschweigen: das Leid der Zivilbevölkerung, die Rolle von Söldnern, die russische Perspektive und den Hass, der in Europa gegen Russland geschürt wird. Ein Gespräch über Wahrheit, Verantwortung und den Zustand deutscher Öffentlichkeit. „Wir erleben einen Rückfall in die Barbarei – und kaum jemand merkt es.“ – Ulrich Heyden