Geschichte

Russland. Nichts und niemand ist vergessen. Der 9. Mai zur Erinnerung an den Sieg vor 75 Jahren bleibt der wichtigste Feiertag. „Am 9. Mai wachte ich morgens immer vom Duft der Beljaschi auf, der kleinen tatarischen Torten mit Fleischfüllung, die es an diesem Tage gab. Gebacken hat sie stets meine Großmutter, Maria Iwanowna“, erinnert sich Swetlana, eine 45 Jahre alte Juristin aus Moskau. Morgens gegen drei Uhr sei Maria aufgestanden, um den Teig mit Hefe anzurühren, das brauchte seine Zeit. „Wir wohnten damals zu fünft, meine Eltern, mein Bruder Sergej, ich und die Großmutter – sie war die wichtigste Erzählerin, wenn wir am 9. Mai zusammensaßen. Es wurde immer zu Hause gefeiert, man redete über den Alltag, sah sich die Siegesparade im Fernsehen an und erinnerte den Krieg. 
Dieses Buch eines Reporters, der in den Jahren 2014 bis 2022 als Korrespondent für deutschsprachige Medien im Kriegsgebiet Donbass unterwegs war, sollte lesen, wer verstehen will, welche Hindernisse überwunden werden müssen, damit in der Ukraine Frieden herrscht, "In den Interviews, die Heyden mit Bewohnern der beiden Volksrepubliken gemacht hat, wird vor allem eine Frage überdeutlich: Wieso weigern sich die demokratischen Staaten, den Mehrheitswillen der lokalen Bevölkerung zu akzeptieren? Wieso nehmen sie diesen Weg für eine friedliche Lösung nicht an?" Katrin McClean, Schriftstellerin.